Wolli ist mit seiner Kamera immer vor Ort |
Wir spazieren gern auf dem Deich zum Hafen. Neulich lärmten dort schwerste Baumaschinen über den Kai. Unsere Ohren, die die sonst übliche Ruhe der Insel gewohnt waren, hielten dies kaum aus. Unser Erstaunen war zunächst groß. Des Rätsels Lösung war im "Spiekerooger Inselbooten" zu lesen. Allein die Überschrift "Gigantische Baumaßnahme - Lkw-Verkehr für Dünenaufschüttung hält die ganze Insel in Atem" erklärte alles. 1,6 Millionen Euro werden zum Schutz der Inselbewohner ausgegeben. Eine neue Schutzdüne wird gebaut, natürlich ist dazu schwerstes Gerät erforderlich. Wandert man Richtung Ostplate am Strand entlang, überrascht ein Hinweisschild "Großbaustelle - Betreten verboten" die Spaziergänger.
Riesige Lkw-Spuren im Sand zeugen von einer regen Tätigkeit. Der nicht-wissende Urlauber schüttelt entsetzt den Kopf und schaut ungläubig auf diese Spuren. Wir gehören zu den wissenden Urlaubern: Bagger entnehmen Sand und bis zu 9 Volvo-Dumper transportieren ihn über provisorische Pisten zum Ort des Geschehens, wo die 1 km lange, künstliche Schutzdüne entsteht. Nach zwei Tiden ist der Strand wieder renaturiert.
Das o.g. Buch macht mich gerade jetzt besonders nachdenklich. Diese Erderwärmung führt ja nicht nur zum Abschmelzen der Gletscher. Wie wirkt sie sich auf die fein aufeinander abgestimmte Natur im Wattenmeer aus? Bestimmt gerät das ganze Ökosystem durcheinander. Nichts Gutes kommt auf diese Natur und damit auch auf uns zu. Außerdem bin ich der Meinung, dass wir den ganzen Plastikplunder teurer machen sollten. Angesichts des Plastikmülls, den die Ebbe permanent zum Vorschein bringt, versteht man die "Grünen". Ein Plastiktütenpfand klingt irgendwie lächerlich, doch ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wie wäre es mit einem guten, alten DDR-Einkaufsbeutel?
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